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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Kampf gegen Ebola in Westafrika Das große Sterben Dirk Müller

Bielefeld (ots)

Es ist das Worst-Case-Szenario, die pessimistischste Prognose über die Verbreitung der Ebola-Seuche in Westafrika. "Der richtige Zeitpunkt zum Eingreifen wurde verpasst", sagt der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit, "jetzt ist es zu spät." Der Ebola-Experte geht davon aus, dass sich das Virus, gegen das kein Kraut gewachsen scheint, in den westafrikanischen Ländern "ausbrennen" wird. Fast jeder werde sich infizieren, die Hälfte der Bevölkerung werde sterben. Der Wissenschaftler vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut rechnet mit fünf Millionen Todesopfern. Schmidt-Chanasit ist dafür heftig kritisiert worden. Und die Anstrengungen, die Tag für Tag in Liberia, Sierra Leone, Guinea und den Nachbarstaaten unternommen werden, sprechen eine andere Sprache. Unzählige Helfer, auch Deutsche, geben dort täglich unter Einsatz ihres eigenen Lebens alles im Kampf gegen die Seuche, gegen den Untergang ganzer Bevölkerungen. Ans Aufgeben denken diese Menschen nicht, auch wenn sie die Welt immer lauter um mehr Hilfe anrufen. Denn bisher verbreitet sich die tödliche Virus-Epidemie schneller, als ihre Bekämpfung Wirkung zeigt. "Außer Kon-trolle" nennt das die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Höchste Zeit, dass etwas passiert. Einen massiven Einsatz zur Ebola-Bekämpfung hat jetzt US-Präsident Barack Obama angekündigt. Wie im Kampf gegen die IS-Terroristen übernehmen die USA Führungsverantwortung auch im Krieg gegen die Seuche. Obama hat, wie auch bei anderen Gelegenheiten, lange gezögert, zeigt sich jetzt aber entschlossen. Richtig so! 17 neue Krankenhäuser, 1.700 weitere Betten sind avisiert und werden schnell gebraucht. Derzeit brechen ausgelaugte Infizierte vor überfüllten Krankenstationen zusammen und sterben buchstäblich im Straßendreck. Auch US-Militär wird entsandt und erinnert daran, dass es hier nicht nur um Humanität, sondern auch um strategische Interessen geht. Obama befürchtet die Destabilisierung der Region. Machen wir uns nichts vor: Sollten die medizinischen Erfolge ausbleiben, werden Grenzen abgeriegelt. Und das große Sterben nimmt seinen Lauf.

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