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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Fußball-Saisonende Klare Kante CARSTEN HEIL

Bielefeld (ots)

Die Fußball-Saison ist zu Ende. Am Samstag noch das ChampionsLeague-Finale zwischen Bayern München und dem FC Chelsea. Dann ist Pause. Die EM markiert schon den Auftakt zur nächsten Spielzeit. Diese kurze Pause müssen die Liga-Vereine, der Deutsche Fußballbund und die Deutsche Fußball-Liga dringend nutzen. Denn die schlechten Nachrichten aus dem Fußballgeschäft häufen sich. Nicht erst seit Dienstagabend machen sogenannte Anhänger negative Schlagzeilen. Im entscheidenden Aufstiegsspiel zur ersten Bundesliga zwischen Hertha BSC Berlin und Fortuna Düsseldorf warfen zuerst Berliner Fans bengalische Brandsätze auf den Platz. Das ist kriminell. Als später Düsseldorfer Anhänger das Spielfeld stürmten, bevor der Schiedsrichter abgepfiffen hatte, war der Skandal perfekt. Das Phänomen ist nicht einmalig, so unterschiedlich die Fälle gelagert sind. Schon am Montag nach dem Relegationsspiel zur zweiten Liga zwischen Karlsruhe und Regensburg hatte es bei Krawallen zwischen "Fans" fast 80 Verletzte und ähnlich viele Festnahmen gegeben. Während der Saison waren in Dresden massive Ausschreitungen zu beobachten, Kölner Fans und Anhänger von Mönchengladbach gerieten lange nach dem Spiel gar auf der Autobahn aneinander. In Bielefeld fielen Hooligans und ihre Unterstützer über harmlose Fans von Werder Bremen II her, schlugen einen von ihnen fast tot. Das sind nur wenige Beispiele einer erschreckenden Bilanz. Gleichzeitig gab es am vergangenen Samstag ein wunderbares Fußballfest beim DFB-Pokalfinale. Ein ganzes Stadion im emotionalen Rausch. Doch selbst bei dieser grundsätzlich tollen Begegnung wurden bengalische Feuer auf den Rängen gezündet. Das zeigt, die Gewalt und die Gefährdung anderer Zuschauer sind zum Ritual geworden. So toll der Fußball ist, so viel Gesprächsstoff und Freude er liefert, so viele Emotionen er freisetzt - die Veranstalter können sich ihrer Verantwortung nicht entziehen. Es ist ein Armutszeugnis, wenn DFB-Vizepräsident Korfmacher einräumt, dass es keine Lösungsansätze gebe. Ein Gewaltgipfel, wie nun geplant, reicht nicht. Ohne konkrete Beschlüsse bleibt er Show. Die Vereine müssen bei Ausschreitungen zur Rechenschaft gezogen werden: Punktabzug bei gravierenden Ausschreitungen oder häufiger Heimspiele ohne Publikum. Dann fehlt es an Unterstützung und an Geld. Die Klubs können sich die Zuständigkeit für die Vorkommnisse nicht vom Halse diskutieren. Sie müssen auch ihre Spieler und Manager zu Zurückhaltung verpflichten. Wenn ein Spieler wie der Dortmunder Kevin Großkreutz meint, bengalische Feuer auf der Tribüne seien nicht so schlimm, muss sein BVB mit klarer Kante reagieren. Auch wenn es zu Ungerechtigkeiten kommt, weil einzelne gewaltbereite Schwachköpfe den hart erarbeiteten Erfolg eines Klubs gefährden, müssen die Vereine Fehlverhalten spüren. Sticheln gehört zum Fußball - Gewalt in keiner Form.

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