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Ostsee-Zeitung: Kommentar zur neuen Afghanistan-Strategie der Bundesregierung

Rostock (ots)

Zweifellos ist das von der Bundesregierung
vorgelegte Konzept ein Fortschritt. Endlich wird das Ziel, die 
Afghanen in die Lage zu versetzen, selbst für ihre Sicherheit zu 
sorgen, nicht nur propagiert, sondern angepackt. Endlich wird beim 
zivilen Wiederaufbau geklotzt und nicht gekleckert, endlich scheint 
es eine koordinierte Zusammenarbeit aller am Afghanistan-Einsatz 
beteiligten Ministerien zu geben. Aber bei allem Lob: Leider 
beschleicht einen wieder der Eindruck, dass das Konzept mindestens so
sehr auf innenpolitische Empfindlichkeiten zugeschnitten ist wie auf 
das in Afghanistan Erforderliche.
Der Verteidigungsminister wollte 1500 zusätzliche Soldaten 
schicken, der Außenminister keinen einzigen. Herausgekommen sind plus
850 - der typische politische Kompromiss. Möglich ist diese Zahl 
angesichts des ehrgeizigen Ziels, endlich den Wendepunkt zu schaffen,
im Übrigen nur, weil die USA 5000 Soldaten in das deutsche 
Zuständigkeitsgebiet schicken wollen. Ein Experiment sind die für 
gemäßigte Taliban geplanten Aussteigerprämien. Hoffentlich werden mit
diesem Zuckerbrot die Richtigen geködert und nicht die Falschen 
gefüttert.

Pressekontakt:

Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de

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