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Greenpeace: Mehr Küstenschutz für die Ostsee

Kopenhagen (ots)

Greenpeace hat heute auf der Kopenhagener
"Konferenz zur Verbesserung der Schiffssicherheit in der Ostsee"
schnelle Maßnahmen für den Schutz des Meeres und der Küste gefordert.
Vor dem Eingang des Konferenzgebäudes entrollten Aktivisten ein
Transparent mit der Aufschrift "Save the Baltic Sea" (Schützt die
Ostsee). An die Konferenzteilnehmer verteilen die Umweltschützer
einen Greenpeace-Bericht über die Schiffssicherheit in der
Kadetrinne, der meist befahrenen Wasserstraße der Ostsee. Dänemark
hat heute Regierungsvertreter aller Anrainerländer zu der Konferenz
nach Kopenhagen eingeladen, um über die Verbesserung der
Schiffsverkehrssicherheit zu beraten.
"Die Erfahrung der Vergangenheit zeigt, dass jeder Schiffsunfall
schnell zu einer riesigen Ölpest werden kann", sagt Dr. Christian
Bussau, Schifffahrts-Experte von Greenpeace. "Die Küste der Ostsee
ist besonders gefährdet. Um die Bewohner wirksam zu schützen, müssen
alle Ostseeanrainer-Staaten an einem Strang ziehen."
Der Greenpeace-Bericht dokumentiert die Ergebnisse eines
Projektes, bei dem die Umweltorganisation im Frühjahr 2001 vier
Wochen lang die Schiffsbewegungen in der Kadetrinne beobachtet hat.
Über 200 Regelverstöße wurden dabei registriert: Zahlreiche Schiffe
fuhren entgegen der allgemeinen Verkehrsrichtung (Geisterfahrer),
befuhren den Mittelstreifen und die Seitenstreifen des
Verkehrstrennungsgebietes, Schiffe liefen nicht regelgerecht in das
Verkehrstrennungsgebiet ein oder querten es falsch. Während der
Beobachtung, am 12.05.2001, lief der Zement-Frachter "Nikolaos P" auf
Grund.
Für die Kadetrinne fordert Greenpeace eine Lotsenannahmepflicht,
das heißt, große Schiffe werden dazu verpflichtet, bei der Durchfahrt
einen Lotsen an Bord zu nehmen. Darüber hinaus kann kurzfristig nur
eine schwimmende Verkehrsleitzentrale und ein in der Ostsee
stationiertes Sicherheitsschiff die Gefahr von Schiffsunfällen
deutlich senken.
Die Ostsee ist eines der meist befahrenen Meeresgebiete der Welt.
Pro Jahr finden dort rund 230.000 Schiffsbewegungen statt, darunter
circa 21.000 Tanker. Statistisch gesehen kommt es in der Ostsee zu 23
Zwischenfällen pro Jahr. Allein in der Kadetrinne und in dem
umgebenden Meeresgebiet hat es in den letzten zehn Jahren 22 Unfälle
gegeben. Erst im Frühjahr letzten Jahres wurde der Tanker "Baltic
Carrier" von dem Frachter "Tern" gerammt, nachdem die Ruderanlage des
Tankers ausgefallen war. 2700 Tonnen Öl verschmutzten Teile der
dänischen Ostseeküste.
Bussau: "Die bislang durchgeführten Sicherungsmaßnahmen im Bereich
der Kadetrinne reichen nicht aus, um die Küste vor Schiffsunfällen
und Ölverschmutzungen zu schützen. So chaotisch wie Öltanker und
Frachter durch die Kadetrinne fahren, kann sich ein großer
Schiffsunfall wie die Havarie des Öltankers ‚Baltic Carrier'
jederzeit wiederholen."
Achtung Redaktionen: 
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an den
Greenpeace-Schifffahrts-Experten Dr. Christian Bussau, Tel.
0171-8780-805 oder Pressesprecher Stefan Schurig, Tel. 040-30618 342
oder 0171-8780 837. Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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