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neues deutschland: Energieexpertin Claudia Kemfert: Ökostrom-Reform macht Energiewende nicht billiger

Berlin (ots)

Anders als von der Bundesregierung behauptet wird die Ökostrom-Reform die Energiewende vermutlich nicht billiger machen. "Zwar bekommt man Kostentransparenz und der preiswerteste Anbieter bekommt wohl den Zuschlag, aber es entstehen weitere Kosten wie Transaktions-, Finanzierungskosten oder Kosten durch mögliche Strafzahlungen, die eingepreist werden", sagt die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Claudia Kemfert, im Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Freitagsausgabe) anlässlich der Abstimmung über die Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes im Bundestag.

Stattdessen würde eine Umstellung der Förderung der Erneuerbaren von festen Vergütungssätzen auf ein Ausschreibungsmodell die eigenen Zubauziele gefährden. "Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass die Ausbauziele bei Ausschreibungen sehr häufig nicht erreicht werden", so Kemfert. Das Bundeswirtschaftsministerium rechne selbst damit, dass mindestens zehn Prozent der ausgeschriebenen Menge nicht realisiert würden. "Somit müsste man die Ausbauziele deutlich anheben, um die Ziele wirklich zu erreichen", meint die Energieexpertin.

Für Kemfert wird die EEG-Novelle "eher ein Ausbremsen der erneuerbaren Energien zur Folge haben". Dies gehe zu Lasten der volkswirtschaftlichen Wertschöpfung und der Beschäftigten vor allem der Branche der Erneuerbaren. Als einen weiteren Verlierer bei der Reform macht Kemfert kleinere Akteure wie Energiegenossenschaften und Bürgerenergien aus. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigten eindeutig, dass große Anbieter bei bei Ausschreibungen "strategische Vorteile haben, da sie finanzstärker sind und sich im Wettbewerb eher behaupten können."

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