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neues deutschland: Antirassistische Initiative: 194 Menschen starben seit 1993 auf Flucht nach Deutschland

Berlin (ots)

Im Zeitraum von 1993 bis Ende 2014 starben mindestens 194 Menschen auf dem Weg in die Bundesrepublik Deutschland oder an ihren Grenzen. Das ist das Ergebnis von Recherchen der Antirassistischen Initiative, die in jährlichen Publikationen die "bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen" dokumentiert. Mindestens 451 Flüchtlinge seien in diesem Zeitraum als Folge der Asylgesetzgebung ums Leben gekommen, teilte die Initiative laut einem Bericht der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Freitagausgabe) mit. Durch rassistische Übergriffe und Brände in Flüchtlingsunterkünften seien 94 Menschen zu Tode gekommen. Seit der letzten Erhebung im vergangenen Jahr seien damit 18 Todesfälle hinzugekommen - im Ergebnis von drohender oder erfolgter Abschiebung, als Folge von Abschiebehaft, des Versuchs, Grenzen auf dem Weg nach Deutschland zu überwinden oder durch die Verfolgung durch staatliche Behörden.

Allein 130 Personen starben nach diesen Angaben seit 1993 an den östlichen Grenzen Deutschlands, 590 Flüchtlinge erlitten beim Grenzübertritt zum Teil erhebliche Verletzungen, davon 321 an den östlichen Grenzen, wie aus der Fallsammlung hervorgeht, die die Initiative vorab zur Verfügung stellte. 179 Menschen töteten sich der Untersuchung zufolge angesichts ihrer drohenden Abschiebung selbst oder starben beim Versuch, vor der Abschiebung zu fliehen. Allein 64 Flüchtlinge starben in Abschiebehaft. Mindestens 1383 Flüchtlinge fügten sich demnach vor der Abschiebung oder aus Protest gegen ihre drohende Abschiebung oder die Aufenthaltssituation selbst Verletzungen zu beziehungsweise überlebten verletzt den Versuch der Selbsttötung. Unter diesen Fällen befanden sich 659 Menschen in Abschiebehaft.

Die Dokumentation sei ein Spiegelbild der menschenverachtenden Lebensbedingungen, denen Flüchtlinge, Asylbewerber und Menschen ohne Papiere in Deutschland ausgesetzt seien, heißt es in einer Erklärung der Initiative. In den dokumentierten Fällen werde der gesetzliche, behördliche und gesellschaftliche Druck deutlich, denen sich die Betroffenen ausgesetzt sähen.

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neues deutschland
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Telefon: 030/2978-1715

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