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NOZ: Gespräche mit Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime und Günter Burkhardt, Geschäftsführer Pro Asyl

Osnabrück (ots)

Zentralrat der Muslime verlangt "Aufschrei" gegen Angriffe auf Flüchtlinge

Vorsitzender Mazyek fordert von Politikern mehr Sensibilität in Asyl-Debatte - Pro Asyl spricht von "rassistischem Terror"

Osnabrück.- Angesichts der steigenden Zahl von Angriffen auf Flüchtlingsheime hat der Zentralrat der Muslime deutsche Politiker zu mehr Sensibilität in der Asyl-Debatte aufgerufen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte der Vorsitzende Aiman Mazyek: "In der aufgeheizten Diskussion ist es geboten, sachlich zu bleiben und nicht durch Stammtischparolen ein Klima der Feindseligkeit zu fördern." Er sehe die Gefahr, dass durch Verallgemeinerungen mit Blick auf Flüchtlinge Vorurteile geschürt und Radikale bestärkt würden, sagte Mazyek. Zugleich forderte er die deutschen Spitzenpolitiker auf, es unzweifelhaft und vernehmlich zu verurteilen, wenn Flüchtlingsunterkünfte angegriffen würden. "Hier fehlt mir bisher der Aufschrei", kritisierte der Zentralrats-Vorsitzende.

Auch die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl forderte, Bevölkerung und Politiker müssten angesichts der Übergriffe klarer Position beziehen. Geschäftsführer Günter Burkhardt sagte der Zeitung: "Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte sind rassistischer Terror, aber bislang werden sie gesellschaftlich noch nicht als solcher wahrgenommen." Politiker müssten achtgeben, dass sie in der Asyl-Debatte keine Vorurteile bedienten und damit eine Stimmung erzeugten, die Rechten Auftrieb gebe. Zugleich mahnte er eine konsequente Strafverfolgung nach Angriffen auf Flüchtlinge an. Burkhardt kritisierte die Aussage von Bundesinnenminister Thomas de Maizière, die erwarteten 800.000 Flüchtlinge bis Jahresende seien auf Dauer zu viele. Der Pro-Asyl-Chef hält dagegen: "Angesichts der Flüchtlingskatastrophe vor Europas Grenzen gibt es keine Handlungsalternative." Er betonte: "Die Grenzen zu schließen und die Menschen zurückzuschicken in lebensgefährliche Situationen - das ist keine Option in einem Europa, in dem die Menschenrechte gelten." Deshalb müsse sich Deutschland der Herausforderung stellen.

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