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Stuttgarter Zeitung: Begriffshuberei
Die "deutsche Leitkultur" hat eine leidige Vorgeschichte. Geht es nicht auch eine Nummer kleiner?

Stuttgart (ots)

Haben die Bayern keine anderen Sorgen? CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer flüchtet vor der neuzeitlichen Völkerwanderung, die seine Heimat erreicht hat, in die Asyl erwarte, müsse die "deutsche Leitkultur" anerkennen, sagt er. Unter den vielen politischen Leerfloskeln tönt diese besonders hohl. Den Konservativen in der Union ist es schon vor zehn Jahren nicht gelungen, die Phrase mit Inhalt zu füllen. Natürlich dürfen wir von Flüchtlingen Respekt vor dem Geist des Grundgesetzes erwarten. Die Verfassung, Paragrafen und Vorschriften gelten für alle. Wer hier bleiben will, muss Deutsch lernen. Er muss zur Kenntnis nehmen, dass Religion Privatsache ist und jeder nach seiner Façon selig werden darf. Frauen und Männer haben gleiche Rechte. Ansichten, die von den eigenen abweichen, sind zu tolerieren. Es wäre schon viel gewonnen, wenn es gelingt, diese Grundregeln durchzusetzen. Was will Scheuer noch? Pflichtbesuche beim Oktoberfest oder die obligatorische Teilnahme an einer Fronleichnamsprozession? Der Massenansturm fremder Menschen schafft ohnehin Herausforderungen genug. Die sollten wir konsequent und pragmatisch angehen. Integration ist wichtig, Multikulti ein untaugliches Konzept. Doch mit Begriffshuberei ist keinem gedient.

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