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ARD hat Clearing-Stelle gegen Schleichwerbung eingesetzt
Ziel: Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit des Programms sichern

München (ots)

Die Landesrundfunkanstalten der ARD werden im Kampf gegen
Schleichwerbung noch enger zusammenarbeiten. Im Rahmen einer
Schaltkonferenz haben die ARD-Intendanten heute beschlossen, eine
Clearing-Stelle unter Vorsitz des SWR-Justiziars Dr. Hermann Eicher
einzurichten. Diese Arbeitsgruppe soll sowohl die laufende
Aufklärungsarbeit in den einzelnen Anstalten als auch die
Vorkehrungen gegen weitere Schleichwerbungsfälle koordinieren.
Zum Arbeitsauftrag gehören insbesondere:
• Abstimmung über einen Maßnahmenkatalog, u.a. mit einheitlichen
Vertragsformulierungen für Auftragsproduzenten
• Klärung, Aufbereitung und Geltendmachung von
Schadensersatzansprüchen und Vertragsstrafen im Zusammenhang mit
Schleichwerbung
• Aufbereitung und Abstimmung der Ergebnisse der von der
Programmdirektion Erstes Deutsches Fernsehen eingesetzten
Arbeitsgruppe „Sport“ hinsichtlich der Rahmenbedingungen für die
Übertragung von Sportereignissen
• Überprüfung der Praxis auf verschiedenen Feldern der „Trennung von
Werbung und Programm“ vor dem Hintergrund der festgestellten
Verstöße
• Abstimmung und Koordination von Vorschlägen auf dem Feld der
Programmbeobachtung.
Ein weiterer Arbeitsauftrag wurde an die Fernsehprogrammkonferenz
erteilt. So soll das Gremium Sendungen, die in Kooperation mit
Dritten entstehen, auf ihre Verträglichkeit mit dem öffentlich-
rechtlichen Programmauftrag hin untersuchen.
Der ARD-Vorsitzende Prof. Dr. Thomas Gruber: „In jeder Krise liegt
auch eine Chance. Wir haben in den letzten Wochen hinter den
Kulissen eine gewaltige Aufklärungsarbeit geleistet und viel über
die Mechanismen illegaler Werbeformen gelernt. Das Wissen, das die
Mitarbeiter der Landesrundfunkanstalten mit Hilfe externer Fachleute
gewonnen haben, werden wir jetzt gemeinsam auswerten und für die
Zukunft nutzbar machen. Während unsere kommerziellen Konkurrenten
die Lockerung des Schleichwerbeverbots fordern, sind wir fest
entschlossen, diese nicht hinnehmbare Entwicklung in unseren eigenen
Programmen zu verhindern.“
Dazu werden die juristisch selbstständigen ARD-Anstalten künftig
noch enger kooperieren. So soll laut Gruber unter anderem dafür
gesorgt werden, dass Produzenten, die Schleichwerbung in einem
Programm des Senderverbunds platzieren, auch von den
Partneranstalten keine Aufträge mehr erhalten. Für Korruptionsfälle
in den eigenen Reihen gelte zudem null Toleranz. In den derzeit
virulenten Fällen hätten die betroffenen Anstalten ihren
Mitarbeitern völlig zu Recht fristlos gekündigt.
Auf ihrer nächsten Tagung wollen sich die ARD-Intendanten zudem ganz
grundsätzlich mit den Rahmenbedingungen ihrer Arbeit beschäftigen.
Gruber: „Wir wollen zu einer klaren Linie kommen, was geht und was
nicht. Vieles von dem, was uns derzeit angelastet wird, ist rein
juristisch betrachtet kein Problem. Wir werden uns jedoch auch die
Frage stellen, ob alles, was rechtlich zulässig ist, auch
unternehmenspolitisch sinnvoll ist. Wir wollen, dass die ARD am Ende
dieses Prozesses unabhängiger und damit glaubwürdiger dasteht als
vor der aktuellen Krise.“
ARD-Pressestelle
Tel. 089/5900-2176

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