Alle Storys
Folgen
Keine Story von Kuratorium Deutsche Altershilfe Wilhelmine-Lübke-Stiftung e.V. mehr verpassen.

Kuratorium Deutsche Altershilfe Wilhelmine-Lübke-Stiftung e.V.

Selbstbestimmt Älterwerden in der Einwanderungsgesellschaft

Köln (ots)

Kommunen und Einrichtungen der Altenhilfe müssen ihre Angebote künftig noch stärker als bisher migrations-, kultur- und religionssensibel ausrichten, fordert das Kuratorium Deutsche Altershilfe in seiner aktuellen Ausgabe von ProAlter

Nie zuvor haben so viele ältere Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen in Deutschland gelebt. Viele kamen als Gastarbeiter und wollten später zurückkehren in ihre Heimat. Jetzt haben sie das Rentenalter erreicht, haben ihre Lebensmitte in Deutschland gefunden oder pendeln zwischen der alten und neuen Heimat. Die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ist angesichts der rund eine Million Flüchtlinge, die im vergangenen Jahr nach Deutschland gekommen sind, dringlicher denn je - auch die Integration in das Netz von Unterstützungs- und Pflegeangeboten. "Es ist unsere Aufgabe, auch die älteren Menschen mit Einwanderungsgeschichten und ihre Familien bei der Gestaltung dieses Lebensabschnitts zu unterstützen" fordert deshalb auch Staatsministerin Aydan Özoguz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration in ihrem Beitrag für Pro Alter.

"Die Institutionen der Altenpflege und Altenarbeit stehen vor der Herausforderung, den Anspruch alt gewordener Migrantinnen und Migranten auf Beratung, Betreuung und Pflege sicherzustellen und Versorgungsdefizite abzubauen," forderten bereits 2002 die Herausgeber des Memorandums für eine kultursensible Altenhilfe, zu denen auch das Kuratorium Deutsche Altershilfe gehörte. Diese Forderung hat nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. Seit der Unterzeichnung hat sich zwar manches in der Gesellschaft gewandelt, aber es gibt noch genug zu tun. Die Beiträge und Praxisbeispiele in der aktuellen ProAlter-Ausgabe belegen dies eindrücklich: Viele ältere Menschen mit Migrationshintergrund engagieren sich seit Jahren ehrenamtlich, vor allem in ihren Communities, Nachbarschaften und Vereinen. Ihre aktive Partizipation in der kommunalen Seniorenpolitik werde immer wichtiger, erklärt Sarina Stumpen, stellvertretende Leiterin des Berliner Kompetenzzentrums Interkulturelle Öffnung der Altenhilfe. Aber nach wie vor bestehen in dieser Bevölkerungsgruppe hohe Hemmschwellen und viele Zugangsbarrieren zu den Angeboten der Altenhilfe, denn die meisten pflegebedürftigen Migranten werden zu Hause von ihren Familien versorgt und die wissen häufig nicht, welche Unterstützungsmöglichkeiten sie haben. Das niedersächsische Projekt "Ortsbesuche" setzt deshalb auf Informationsvermittlung zwischen den Kulturen und zeigt dabei, wie wichtig die Vernetzung der Fachkräfte in den Beratungsstellen mit den Migrantenselbstorganisationen vor Ort ist. Wie wichtig die Schulung von Fachkräften ist, erzählt auch Ilana Katz in einem Interview mit ProAlter. In ihrem Kasseler Pflegedienst betreut sie vor allem russischstämmige Kunden, Holocaustüberlebende und Kriegskinder. Ihre Lebensgeschichten spielen in der Pflegebeziehung eine wesentliche Rolle. Auch im Victor-Gollancz-Haus in Frankfurt steht das interkulturelle Pflegekonzept nicht nur auf dem Papier, sondern ist gelebte Praxis: Hier wurde eine der ersten Wohngruppen für Muslime in Deutschland eingerichtet.

Weitere Informationen unter www.kda.de/proalter.html.

Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA)

Das KDA entwickelt seit mehr als 50 Jahren im Dialog mit seinen Partnern Lösungskonzepte und Modelle für die Arbeit mit älteren Menschen und hilft, diese in der Praxis umzusetzen. Es trägt durch seine Projekte, Beratung, Fortbildungen, Tagungen und Veröffentlichungen wesentlich dazu bei, die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern. ProAlter, das unabhängige Fachmagazin des KDA, bietet allen, die sich beruflich, ehrenamtlich oder privat mit Fragen des Älterwerdens beschäftigen, wertvolle Anregungen und Impulse für ihre Arbeit. Ein Abonnement kostet 30,90 Euro, ein Einzelheft 6,90 Euro.

Pressekontakt:

Ansprechpartnerin:
Simone Helck / Telefon: +49 221 931847-10 / Mail: presse@kda.de

Original-Content von: Kuratorium Deutsche Altershilfe Wilhelmine-Lübke-Stiftung e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Kuratorium Deutsche Altershilfe Wilhelmine-Lübke-Stiftung e.V.
Weitere Storys: Kuratorium Deutsche Altershilfe Wilhelmine-Lübke-Stiftung e.V.
  • 12.04.2016 – 11:33

    Kuratorium Deutsche Altershilfe hat neuen Vorstand

    Köln (ots) - Das Kuratorium Deutsche Altershilfe e.V. (KDA) hat einen neuen Vorstand. Neue Mitglieder des dreiköpfigen Leitungsgremiums sind der Kölner Professor für Sozialpolitik Frank Schulz-Nieswandt und Ulrich Christofczik vom Evangelischen Christophoruswerk in Duisburg. Wiedergewählt wurde Almut Satrapa-Schill, die bereits seit 2013 Vorstandsmitglied ist. Zu einer konstituierenden Sitzung trifft sich der frisch ...

  • 03.03.2016 – 12:03

    Altern inklusiv(e) / Teilhabe für Menschen mit Behinderung

    Köln (ots) - Wie sich Kommune, Alten- und Behindertenhilfe auf die zunehmende Zahl älter werdender Menschen mit Behinderung einstellen, steht im Fokus der aktuellen Ausgabe von ProAlter. Die Forderung nach mehr Teilhabe für Menschen mit Behinderung ist keine Minderheitenpolitik, sagt Verena Bentele. Die Zahlen geben der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung Recht: Mehr als jeder ...

  • 13.01.2016 – 14:03

    Menschen mit Demenz und geistiger Behinderung begleiten

    Köln (ots) - Das Netzwerk NRW Demenz und geistige Behinderung hat eine Handreichung mit Informationen, Praxisbeispielen und Handlungsempfehlungen für Mitarbeitende der Behinderten- und Altenhilfe herausgegeben Ihre Lebenserwartung steigt: Menschen mit geistiger Behinderung werden heute nach wissenschaftlichen Erkenntnissen rund 70 Jahre. Sie sind die erste Generation, die nach dem Zweiten Weltkrieg älter und alt wird. ...