Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalen-Blatt mehr verpassen.

Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Türkei

Bielefeld (ots)

In diesem Jahr, in dem sich der Völkermord an den Armeniern durch die Türken zum 100. Mal jährt, erzeugt der türkische Präsident Erdogan eine Art Pogromstimmung gegen die Kurden. Vielleicht hat Erdogan diese Eskalation so nicht gewollt, aber er hat sie mit seiner Polarisierung der Gesellschaft billigend in Kauf genommen.

Seit der Wahl, bei der die Präsidentenpartei AKP im Juni ihre absolute Mehrheit verloren hat, läuft Erdogan politisch Amok. Der Staatschef hatte einen ganz anderen Plan: Mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit hätte seine AKP im Parlament das von Erdogan angestrebte Präsidialsystem à la Putin mit sich selbst an der Spitze beschließen sollen. Was nicht ist, kann noch werden - wenn in der Türkei erneut gewählt wird. Erdogans Kampagne ist so durchsichtig wie Plastikfolie: Die prokurdische Partei HDP soll als politischer Arm der verbotenen kurdischen Befreiungsorganisation PKK gebrandmarkt und unter die Zehn-Prozent-Hürde gedrückt werden. Dann wäre sie nicht mehr im Parlament vertreten und würde Erdogans Machtwahn nicht mehr im Weg stehen.

Ob dieses Kalkül aufgeht, hängt von der weiteren Entwicklung ab. Man muss befürchten, dass Erdogan einen Bürgerkrieg anzetteln würde, um sein Ziel zu erreichen.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalen-Blatt
Weitere Storys: Westfalen-Blatt
  • 09.09.2015 – 21:00

    Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Flüchtlingspolitik

    Bielefeld (ots) - Wer klare Worte in der Flüchtlingspolitik spricht, tritt immer jemandem auf die Füße. Mit diesem Risiko müssen die aktuellen Protagonisten leben. Bundeskanzlerin Angela Merkel provoziert mit ihrem Optimismus in der Flüchtlingsfrage einen Teil ihrer Kernwählerschaft und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker wird mit bösen Reaktionen aus ...

  • 08.09.2015 – 21:00

    Westfalen-Blatt: zur Entwicklungshilfe

    Bielefeld (ots) - 1,8 Milliarden Euro Entwicklungshilfe in einem Jahr nur für Afrika - das ist ein Wort. Deutschland tut außerordentlich viel zur Förderung des schwarzen Kontinents und vor allem seiner Bewohner. Ein reiches Land wie das unsere darf stolz darauf sein, soviel Unterstützung zu leisten. Und dennoch reichen das Geld und das Engagement nicht aus, um die größte Völkerwanderung aller Zeiten von Süd nach ...

  • 08.09.2015 – 21:00

    Westfalen-Blatt: zum G36

    Bielefeld (ots) - Ursula von der Leyen (CDU) muss sich, seitdem sie Ministerin ist, den Vorwurf gefallen lassen, mit ihrem Aktionismus bloß Schlagzeilen produzieren zu wollen. Im Fall des Sturmgewehrs G36 trifft diese Kritik nicht zu. Es mag sein, dass die Verteidigungsministerin die - für die Öffentlichkeit - wie aus dem Nichts aufgetretenen technischen Mängel der Waffe nutzt, um resolute Entscheidungsfreude zu zeigen. Neue Gewehre hätten ohnehin angeschafft werden ...