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Gesamtverband Pressegroßhandel

"Presse-Grosso, eine Bastion der Vielfalt"

Köln (ots)

"Die Beschlüsse von Bundestag und Bundesrat zum Pressevertrieb haben mit einem vermeintlichen Artenschutz für unsere Branche nichts zu tun. Diese Regulierungen dienen einzig dazu, den publizistischen Wettbewerb an der Ladentheke und den freien Zugang der Bürger zu Printmedien überall zu gewährleisten." Dies erklärte der 1. Vorsitzende des Bundesverbandes Presse-Grosso, Frank Nolte, am 2.9.2013 vor Journalisten in Berlin. Im Zuge der jüngsten Novellierung des Kartellrechts waren Branchenvereinbarungen im Pressevertrieb gesetzlich freigestellt worden. Die Regelungen sicherten allen Titeln und Verlagen den freien Marktzutritt zu fairen, vergleichbaren und transparenten Bedingungen, hob Nolte hervor.

Nolte dankte in der Jahrespressekonferenz des Verbandes allen Beteiligten für ihren Beitrag zur Stabilisierung des neutralen Pressevertriebs im Interesse von Demokratie und Verbrauchern. "In der Allianz pro Print und pro Grosso-System haben am Ende mit einer Ausnahme alle Akteure an einem Strang gezogen", unterstrich der Verbandsvorsitzende. Ungeachtet der komplexen Materie aus unterschiedlichen Rechtsgebieten hätten sich Politiker aller Farben im Bund und in den Ländern für die Bewahrung des Public Value "unseres einmaligen Pressevertriebssystems" eingesetzt. Dies verdiene höchste Anerkennung. Wie die Pressepreisbindung seien auch die koordinierten Leistungs- und Konditionenvereinbarungen kein Selbstzweck. "Presse soll der Preisspekulation sowie dem völlig freien Spiel der Marktkräfte zumindest teilweise entzogen werden", betonte Nolte. Es sei niemals um eine "Lex Presse-Grosso" gegangen, sondern um fruchtbare Bedingungen zum Erhalt einer weiterhin vitalen Presselandschaft. "Ausländische Verleger beneiden uns um diese Essentials", fügte er hinzu.

Mit Blick auf Bewegungen in der Verlagsbranche, speziell die Veräußerung von Printtiteln der Axel Springer AG an die Funke Mediengruppe, nannte Nolte das Pressevertriebssystem eine "Bastion der Vielfalt". Die von den beiden Verlagen beabsichtigte Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens führte zu einer weiteren Oligopolisierung der Lieferantenseite. "Je marktmächtiger einzelne Verlage, große Player und deren Joint Ventures werden", stellte er heraus, "desto wichtiger ist die Rolle des Presse-Grosso als starker und unabhängiger Marktpartner aller Verlage." Mittelfristig werde auch auf diesem strategischen Feld die politische Absicherung des zentralen Verhandlungsmandats den Verbrauchern zugute kommen. Auch unter diesem Aspekt weise die Legalisierung von zentralen Branchenvereinbarungen "weit in die Zukunft".

"Es gibt kein Gattungsschicksal Print!" Mit dieser Aussage wandte sich Nolte gegen einen allgegenwärtigen Fatalismus in Bezug auf Printmedien. Zwar litten die Zeitungen im Kampf um die Aktualität und die Aufmerksamkeit der Leser gegenüber den digitalen Medien deutlich stärker als die Zeitschriften. Doch gebe es nach wie vor publizistisch und wirtschaftlich erfolgreiche Tageszeitungen - überregional wie regional. Bei den Magazinen beobachte er weiterhin hohe Bereitschaft von Verlegern und Pressehandel, in neue Printprodukte und ein aufwändiges Vertriebsmarketing zu investieren. Im ersten Halbjahr 2013 seien über den Pressegroßhandel 243 neue periodische und 374 aperiodische Titel auf den Markt gekommen. Print, beteuerte Nolte, bleibe auch in der digitalen Gesellschaft von überragender Relevanz für Wirtschaft, Beschäftigung, Kultur und Demokratie. Und: "Print ist und bleibt das mit Abstand glaubwürdigste Informationsmedium". Für die nächste Legislaturperiode wünsche sich seine Branche daher verstärkte Anstrengungen, um mögliche Terrainverluste von Print in unserer Wissensgesellschaft von vornherein zu verhindern. "Nach den völlig richtigen Debatten über Netzpolitik in den letzten Jahren muss eine Politik pro Print auch in Zukunft ihren adäquaten Stellenwert behaupten", lautete sein Appell. In einen zu intensivierenden Dialog aller politischen Instanzen wolle sich das Presse-Grosso gern einbringen.

Der Pressegroßhandel agiert Nolte zufolge voll auf Zukunftskurs: "Unser Berufsstand hat sich noch nie so dynamisch verändert wie in den letzten 18 Monaten, und der Wandel geht weiter." Fusionen von Grosso-Unternehmen seien ein Weg, die stetig steigenden Anforderungen an die Vertriebsarbeit und die notwendigen Kosteneinsparungen zu bewältigen. Wichtige Instrumente des Strukturwandels in der Branche seien ferner überbetriebliche Kooperationen, zentraler Einkauf und die Erschließung neuer, pressenaher Geschäftsfelder bis hin zur Diversifikation.

Zur Zukunftsperspektive im digitalen Medienumbruch sagte Nolte: "Wir verschließen nicht die Augen vor der Digitalisierung." Vielmehr gestalte das Presse-Grosso den digitalen Wandel mit, wie sich an der innovativen Entwicklung eines objektspezifischen Zeitschriftenhändler-Suchportals zeige. "Die Etablierung eines eigenen location-based Services eröffnet Konsumenten und Marktpartnern erstmals die Option, die gesamte Angebotsvielfalt des aktuellen Presse-Sortiments im deutschen Einzelverkauf anzuzeigen", sagte Nolte.

Die Plattform biete viel Potential, um weitere Services und Vermarktungen, etwa im Bereich Digitaler Gutscheine, zu integrieren. "Daran arbeiten wir mit Hochdruck", unterstrich der Vorsitzende.

Pressekontakt:

Bundesverband Presse-Grosso e.V., Händelstraße 25-29, 50674 Köln,
Telefon: 0221/921337-0, Telefax: 0221/921337-44, E-Mail:
bvpg@bvpg.de, Internet: www.pressegrosso.de

Original-Content von: Gesamtverband Pressegroßhandel, übermittelt durch news aktuell

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