Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalenpost mehr verpassen.

Westfalenpost

Westfalenpost: Zum Streit in der Union: Die Bürde des Übergangs

Hagen (ots)

Es gibt einen Satz vom Tag nach der Bundestagswahl, der Angela Merkel noch eine Weile verfolgen wird: "Ich sehe nicht, was wir anders machen sollten", sagte sie nach dem dramatischen Stimmenverlust der Union von 41,5 auf knapp 33 Prozent. Zwei Wochen sind seitdem vergangen. Merkel hat inzwischen von mehreren Seiten klare Signale empfangen: Natürlich muss sich etwas ändern. Den ersten Schritt haben CDU und CSU nun getan, indem sie sich auf einen gemeinsamen Kurs in der Zuwanderungspolitik verständigt haben. Das allein wird nicht reichen. Die Rufe in der CDU nach neuen Köpfen werden lauter. Außerhalb des merkelschen Dunstkreises hat sich eine Sehnsucht entwickelt, die nach mehr verlangt als nach der Frage, ob das Wort Obergrenze in den Koalitionsvertrag gehört. Nicht nur eine inhaltliche Justierung soll her, sondern neues Personal. Nur wenige trauen sich bisher, ihre Unabhängigkeit von Merkel offen zur Schau zu stellen. Jens Spahn, der 37 Jahre alte Staatssekretär im Finanzministerium, besitzt die Freiheit. Er weiß, dass er noch in vier Jahren zur ganz großen Karriere ansetzen kann. Dann gibt es den neuen Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Daniel Günther, der mit 44 Jahren auch zu den jungen Wilden der CDU gezählt wird. Kaum im Amt, wagte er es im Sommer, mitten in Merkels Wahlkampf von der "Nach-Merkel-Ära" zu sprechen. Solange keine neue Regierung im Amt ist, so lange Merkel nicht vom Bundestag erneut zur Kanzlerin gewählt worden ist, werden die Absetzbewegungen noch zaghaft bleiben. Schon im neuen Jahr dürfte sich das ändern. Wenn die Parteichefin nicht selbst den Generationenwechsel an den Schaltstellen der Macht einleitet, werden andere sie dazu treiben.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalenpost
Weitere Storys: Westfalenpost
  • 08.10.2017 – 21:03

    Westfalenpost: Ferien-Unterricht für Flüchtlinge: Ein gutes Projekt

    Hagen (ots) - Gut, dass es Lehrer gibt, die Flüchtlingskindern freiwillig in den Ferien Deutsch beibringen wollen. Gut, dass Jungen und Mädchen die Schulbank drücken möchten, obwohl sie zur selben Zeit auch auf dem Spielplatz toben könnten. Gut, dass die Politik ein solches Projekt auf den Weg bringt und bürokratische Hürden einreißt. Der Ferien-Unterricht für ...

  • 06.10.2017 – 20:27

    Westfalenpost: In Würde gehen / Kommentar von Monika Willer zur Umfrage des Hospiz-Verbandes

    Hagen (ots) - Sterben ist eines der letzten Tabu-Themen in unserer Gesellschaft. Die Angst vor einem würdelosen Tod wächst. Hilflos Apparaten ausgeliefert und mangelnder Pflege ausgesetzt zu sein, zu einem Stück Fleisch degradiert zu werden, davor fürchten sich viele Menschen. Dagegen steht der Wunsch, daheim in vertrauter Umgebung und im Kreise der Familie zu ...