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Neue OZ: Kommentar zu Theater
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Osnabrück (ots)

Die Macht der Sprache

Elfriede Jelinek polarisiert. Die einen können mit ihren Dramen aus Textflächen anstelle von Dialogen, mit ihrer Untergangsmetaphorik in düsterer Moll-Tonart und mit ihrer Kritik an einer machistischen Weltbemächtigungssprache nichts anfangen. Sie reduzieren das Werk der Literaturnobelpreisträgerin auf einen subjektiven Schuldkomplex, der für sie in ihrer belasteten Kindheit wurzelt.

Die anderen bewundern die Österreicherin für ihre Sensibilität und Scharfsicht, mit der sie Gewalt und Unmenschlichkeit vieler Art in unserer Lebenswelt erkennt und durchaus sprachmächtig verdeutlicht. Denn sie weiß: Sprache kann ein Bulldozer sein, der alles niederwalzt, was seiner Wucht nicht standhält. Und: Sprache unterliegt dem geschichtlichen Wandel, der unterpflügt, was an Wert und Bedeutung verloren hat. Einem Wandel, der neue, engmaschige Bedeutungszäune aufstellt. Solchen Mechanismen widmet sich Jelinek seit vielen Jahren. Ihren Erkenntnisdrang als feministische Dauerhasskappe abzutun greift zu kurz. Sonst würden nicht immer wieder gemischte und nachwachsende Jurys ihre Werke auszeichnen.

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