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US-Konjunkturkiller Trump?
Kreditversicherer Coface sieht USA nach Wahlsieg am Rand einer Rezession - Auch Wirtschaft in Europa verliert

Mainz (ots)

Der Kreditversicherer Coface hat berechnet, dass die Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der Vereinigten Staaten die US-Wirtschaft 2017 an den Rand einer Rezession bringen könnte. "Die US-Wirtschaft könnte im kommenden Jahr stagnieren und nicht, wie von uns derzeit prognostiziert, um 1,5 Prozent zulegen", erklärt Coface-Volkswirt Dr. Mario Jung. Dabei wäre der wirtschaftliche Schock in der EU noch größer als in den USA: "Europa würde nach einem Jahr effektiv zwei Punkte an Wachstum verlieren." Aus europäischer Sicht haben die politischen Unsicherheiten ohnehin schon zugenommen, wie der neue Coface-Indikator zur politischen Unsicherheit zeigt.

"Die Wahl des umstrittenen Unternehmers Trump wäre sicherlich ein Ereignis, was die politische Unsicherheit in neue Sphären hieven würde, mindestens genauso wie das Brexit-Referendum der Briten", meint Dr. Mario Jung. Nicht nur das wirtschaftspolitische Programm Trumps verspräche Turbulenzen im Weltgefüge, sondern auch heftige negative Reaktionen an den Finanzmärkten würden die Weltwirtschaft treffen.

Coface hat auch die Auswirkungen von erhöhten politischen Risiken auf das Wirtschaftswachstum in den wichtigsten europäischen Ländern berechnet. Ein weiterer großer politischer Schock - im Ausmaß wie das EU-Referendum in Großbritannien im Juni 2016 mit einem Anstieg des Risikoindex - würde Europa 0,5 Prozent Wachstum kosten. Deutschland würde 0,4 bis 0,5 Punkte gegenüber der Prognose von 1,7 Prozent verlieren, Frankreich 0,7 Punkte zu den erwarteten 1,3 Prozent. Italien erlitte eine Einbuße von 0,2 Punkten bei einer derzeitigen Wachstumsprognose von 1 Prozent für 2017. Für Spanien hat Coface minus 1,2 Punkte errechnet, die Vorhersage lautet derzeit auf 2,3 Prozent. Und auch Großbritannien wäre mit einer erneuten Einbuße von 0,5 Punkten gegenüber der Coface-Prognose von 0,9 Prozent Wachstum in 2017 dabei.

Die Bewertung der politischen Rahmenbedingungen ist ein wichtiger Baustein für die Coface-Länderrisikobewertungen, die für 160 Länder weltweit erstellt werden. In den letzten Jahren haben sich die politischen Risiken in Europa beschleunigt. Der Coface-Index stieg für Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien in weniger als zehn Jahren um durchschnittlich 13 Punkte. Den bisherigen Höhepunkt erreichte er 2013 während der Staatsschuldenkrise. Wenig überraschend ist der Wert für Griechenland derzeit mit 64 Prozent (2007: 35 Prozent) am höchsten. Dicht dahinter folgt Italien mit 60 Prozent (2007: 42 Prozent). So sind Griechenland und Italien auch die Länder mit dem höchsten Anstieg des Risikowertes. Hier spielen die Flüchtlingskrise, die von der EU initiierte Sparpolitik und die Euroskepsis entscheidende Rollen. Frankreich liegt mit einem Wert von 48 Prozent (plus 13 Punkte seit 2007) nicht weit dahinter, während Deutschland bei 35 Prozent liegt. "Obwohl Deutschland wie Frankreich weniger starke Anstiege verzeichnen, bringen die Scorewerte dennoch die grundlegenden wirtschaftlichen und sozialen Problemstellungen und Befindlichkeiten zum Ausdruck", meint Dr. Mario Jung.

Der Coface-Volkswirt sieht die politische Agenda in Europa in den nächsten Monaten als mit entscheidend für den weiteren Konjunkturtrend: Referendum in Italien, dritte Parlamentswahlen in Spanien binnen eines Jahres, Präsidenten- und Parlamentswahl in Frankreich, Bundestagswahl in Deutschland und die US-Präsidentschaftswahl.

Mehr zu politischen Risiken für die Wirtschaft im neuen Coface-Panorama: www.coface.de

Pressekontakt:

Coface, Niederlassung in Deutschland
Pressesprecher Erich Hieronimus
Tel. 06131/323-541
erich.hieronimus@coface.com
www.coface.de

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