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Ski-Freestylerin Laura Grasemann im Interview: "Für meine Olympia-Saison brauche ich 26.000 Euro"

Main (ots)

Deutschlands beste Buckelpisten-Fahrerin steht zur Wahl zum "Sport-Stipendiat des Jahres" / Deutsche Bank und Sporthilfe vergeben Auszeichnung für Spitzenleistungen in Sport und Studium / Top 5 in öffentlicher Online-Abstimmung unter sportstipendiat.de

Ski-Freestylerin Laura Grasemann ist seit einigen Jahren Deutschlands beste Buckelpistenfahrerin, wurde 2017 Deutsche Meisterin und Elfte bei der WM. Weil der Deutsche Skiverband seit 2014 die Förderung für ihre Sportart eingestellt hat, muss die 25-Jährige ihre Saison komplett selbst finanzieren. Zusätzlich zu Training, Weltcup und diversen Nebenjobs absolviert sie ein Studium der Molekularen Biotechnologie an der Technischen Universität München - alles für den großen Traum von der Olympia-Teilnahme 2018.

Laura, als der Verband 2014 die Förderung für Eure Sportart gestrichen hat, hast Du teilweise als Tennis-Trainerin gearbeitet, um Dir Sport und Studentendasein zu finanzieren. Machst Du das noch immer?

Tennisstunden gebe ich nicht mehr, aber ich habe noch immer allerhand Nebenjobs. Vor allem arbeite ich als Trainerin, sei es im Skiverband oder im Leichtathletik-Verein. Ich habe aber auch schon als Hostess gearbeitet oder habe ein Skirennen moderiert.

Wenn Sport und Studium die Duale Karriere sind, was ist dann Deine Kombination aus Sport, Studium und Nebenjobs?

In erster Linie ist es anstrengend. (lacht) Und natürlich sehr zeitintensiv. Wahnsinnig viel Freizeit habe ich nicht mehr, die muss ich mir gezielt nehmen. Man kann nicht immer nur Energie abschöpfen und nie nachfüllen.

Hast Du schon öfter einmal ans Aufhören gedacht?

Natürlich. In stressigen Zeiten fragt man sich schon häufiger, warum man sich das alles antut.

Und wie motivierst Du Dich in diesem Momenten doch weiterzumachen?

Die Olympischen Spiele 2018 in Pyeongchang sind ein großes Zugpferd. Ich habe Olympia bereits 2014 in Sotschi erlebt. Da noch einmal dabei zu sein, ist mein erklärtes Ziel. Vor allem aber überwiegt einfach der Spaß an der Sportart und am Sport generell. Nachdem ich am Anfang der letzten Saison von einer Gehirnerschütterung gehandicapt war, habe ich mich zurückgekämpft und letztlich bei der Deutschen Meisterschaft und bei der WM meine besten Wettkämpfe gemacht. Auch das motiviert mich.

Bist Du nach zwei Jahren routinierter im Umgang mit der schwierigen Situation?

Um ehrlich zu sein, ist es jetzt schwieriger als damals. Die Trainingsumfänge sind vor Olympia gestiegen, die finanzielle Belastung dadurch gleich mit und das Masterstudium ist auch kein Spaziergang. Trotzdem würde ich es jederzeit wieder tun.

Wie finanzierst Du Deine Olympia-Saison?

Vom Anfang der Saison bis zu den Olympischen Spielen brauche ich ungefähr 26.000 Euro etwa für die Weltcup-Reisen, Trainingslager oder für unser Trainerteam. Meine allerwichtigste Einnahmequelle dafür ist die Deutsche Sporthilfe mit dem normalen Förderbetrag und dem Deutsche Bank Sport-Stipendium. Dazu bekomme ich derzeit Unterstützung aus dem "Team Pyeongchang" der Metropolregion RheinNeckar, habe private Sponsoren und wir versuchen als Team beispielsweise über unsere Social-Media-Aktivitäten oder über unsere Spendenplattform freestyle2018.de Unterstützer zu gewinnen.

All das leistest Du parallel zu einem Studium der Molekularen Biotechnologie. Das klingt auch nicht gerade wenig zeitintensiv, oder?

Es ist zum Glück kein reines Lernstudium, sondern oft steht auch das Verständnis im Vordergrund. Die Zeit zum Lernen zwackt man sich dabei eben da ab, wo sie übrig ist. Vor dem Training, nach dem Training, zwischen den Trainingseinheiten. Längere Laborpraktika absolviere ich dann immer im Frühjahr direkt nach der Saison.

Wie machst Du es während der Saison?

Was die Anwesenheit angeht, bin ich viel auf Kulanz der Professoren und Dozenten angewiesen. Eine meiner letzten Bachelor-Klausuren habe ich zum Beispiel bei einem Weltcup in Kanada um 5 Uhr morgens geschrieben, die Blätter direkt abfotografiert und nach Deutschland geschickt. Die Originale habe ich dann mit der Post hinterhergeschickt.

Du stehst zum zweiten Mal unter den Top-5 bei der Wahl zum Sport-Stipendiat des Jahres. Was bedeutet Dir diese Auszeichnung?

Ich finde die Wahl besonders deshalb eine tolle Sache, weil sie die einzige Auszeichnung ist, die Sport und Studium in Kombination würdigt. Wir sind nämlich weder nur Sportler noch ausschließlich Studenten, sondern müssen beide Dinge unter einen Hut bringen. Schön, dass auch so etwas honoriert wird. Bereits die 200 Euro Zuschlag für die fünf Finalisten tun mir im Übrigen auch finanziell sehr, sehr gut.

Wie planst Du für die Zeit nach den Olympischen Spielen im nächsten Jahr?

Da schauen wir mal. Das gesamte Sportsystem wird derzeit umstrukturiert und die Hoffnung, dass alles wieder einfacher für uns Buckelpistenfahrer wird, stirbt natürlich zuletzt. Ich werde auf jeden Fall die Entwicklung abwarten. Dann sehen wir, was passiert.

Bewerbungs-Video von Laura Grasemann zur Wahl zum Sport-Stipendiat des Jahres: https://youtu.be/uoMphfnka-A

Steckbrief 
Laura Grasemann (* 30. April 1992 in Heidelberg)

Sportart: Ski-Freestyle (Buckelpiste) 
Wohnort: München 
Verein: SC Wiesloch 
Größte Erfolge: Olympia-Teilnehmerin 2014, WM-Neunte 2015, 10-fache 
Deutsche Meisterin 
Studium: Molekulare Biotechnologie (Master) 
Universität: Technische Universität München 

Die Deutsche Bank unterstützt im Rahmen der Sporthilfe-Förderung studierende Spitzenathleten mit 400 Euro im Monat. Aktuell profitieren rund 400 Sporthilfe-geförderte Athleten vom Programm, das mit einem Zeitbonus über die Regelstudienzeit hinaus gewährt wird. Die besonderen Leistungen der studierenden Athleten sollen mit der Wahl zum Sport-Stipendiat des Jahres zusätzlich herausgestellt und gewürdigt werden. Der Preisträger erhält für 18 Monate von der Deutschen Bank den doppelten Stipendiumsbetrag von 800 Euro pro Monat. Die weiteren vier Finalisten erhalten für den gleichen Zeitraum eine Zusatzförderung in Höhe von 200 Euro pro Monat.

Diese Sporthilfe-Athleten stehen zur Wahl: Jan-Philip Glania (Schwimmen/Zahnmedizin), Laura Grasemann (Ski Freestyle/Molekulare Biotechnologie), Anna Schaffelhuber (Ski alpin paralympisch/Lehramt), Lisa Marie Schütze (Hockey/Humanmedizin) und Theresa Stoll (Judo/Humanmedizin). Bis zum 20. August 2017 kann jeder unter www.sportstipendiat.de den Nachfolger von Lisa Mayer, Olympia-Vierte mit der 4 x 100-Meter-Sprint-Staffel, wählen. Unter allen Teilnehmern des Online-Votings wird eine Deutsche Bank SparCard mit einem Guthaben von 500 Euro verlost.

HINWEIS AN DIE REDAKTIONEN:

Abdruck honorarfrei. 
Quelle: Deutsche Sporthilfe

Wir bieten kosten- und rechtefreies Video- und Foto-Material an:

> einen sendefertig geschnittenen und vertonten Video-Beitrag, der 
die fünf Finalisten sowohl als Sportler als auch als Student 
vorstellt. Wir zeigen spektakuläre Einblicke in die Trainingsarbeit 
und schauen beim Studium über die Schulter. 
>> Zum Download: http://bit.ly/2u9pVdl 
>> Zum Embedden aus dem Sporthilfe YouTube-Kanal: 
https://youtu.be/DssLopCQuOI
> Auf Wunsch stellen wir gerne kostenlos Rohmaterial zu den fünf 
Athleten zur Verfügung. Wenden Sie sich bitte an Timon Saatmann: // 
E-Mail:  ts@teamon.de // Tel.: 0176 / 31361539
> Rechtefreies Fotomaterial steht zum Download auf der Homepage der 
Deutschen Sporthilfe bereit: http://bit.ly/2uzvvs0 

"Nationale Förderer" der Deutschen Sporthilfe sind Deutsche Lufthansa, Mercedes-Benz, Deutsche Bank, Deutsche Telekom und Deutsche Post. Sie unterstützen die Deutsche Sporthilfe, die von ihr betreuten Sportlerinnen und Sportler und die gesellschaftspolitischen Ziele der Stiftung in herausragender Weise.

Kontakt:

Stiftung Deutsche Sporthilfe
Pirmin Clossé
Otto Fleck-Schneise 8
60528 Frankfurt am Main
Tel: 069-67803 - 514
Fax: 069-67803 - 599
E-Mail: pirmin.closse@sporthilfe.de
Internet: www.sporthilfe.de und www.sportstipendiat.de

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