Alle Storys
Folgen
Keine Story von Weser-Kurier mehr verpassen.

Weser-Kurier

Weser-Kurier: Zum neuen Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Bremen (ots)

Dass Bremen nicht im diesjährigen Schwarzbuch auftaucht, spricht eindeutig für Bremen. Und gegen den Bund der Steuerzahler. Er hat umgehend relativiert, dass es keinen Grund gäbe, Bremen zu loben. In der alljährlichen Verschwendungskartei würden allein Beispiele aufgegriffen, die möglichst plakativ sind. Das ist als PR-Strategie vermutlich goldrichtig. Aber gerecht ist es nicht, und zur Transparenz, zur sogenannten Haushaltswahrheit und -klarheit, zur Information der Bürger (und Steuerzahler) trägt dieses Verfahren auch nicht gerade bei. Dennoch darf man optimistisch sein: Bremen ist vorsichtig geworden beim Geldausgeben. Wohl kaum, weil die Mahnungen des Bunds der Steuerzahler nach vielen Jahren und Negativbeispielen endlich Wirkung zeigen. Nein, es ist die Schuldenbremse, die buchstäblich jede Großzügigkeit bremst. Das Gute ist, dass sie offenbar Wirkung entfaltet. Das Verblüffende ist, dass ein Land, das seit Jahren und Jahrzehnten allen Grund zur Knauserigkeit hat, überhaupt immer wieder angemahnt werden konnte. Bremen war lange Garant für schön plakative Verschwendungsbeispiele, und zwar nicht für den Bund der Steuerzahler, sondern auch für den landeseigenen Rechnungshof. Angeprangert wurden das Musicaltheater, der "Palazzo Pisso" auf dem Domshof, der Aussichtsturm am Schaufenster Fischereihafen, das Eisstadion in Bremerhaven, der Sedanplatz-Tunnel und der Theater-Poller. Allerdings kommt der Bund der Steuerzahler auch sehr gut ohne Bremer Beispiele aus - ohne den Umfang des Schwarzbuchs zu schmälern. Und es gibt bislang bekanntlich nicht ein Bundesland, das nicht verschuldet ist. Die Verschwendung anderer Länder, Städte und Gemeinden und die Nichterwähnung Bremens birgt eine ungeheure Chance - auf eine Ergänzung des Kanons der Superlative. Man stelle sich vor: Bremen - Hauptstadt des fairen Handels, Hauptstadt des Veggie Days und Hauptstadt der Sparsamkeit. Von 2013 an nie mehr im Schwarzbuch des Bunds der Steuerzahler erwähnt. Donnerwetter. Und schon bald wird sich eine neue Redewendung etablieren, die Knauserei verurteilt: Nu' sei mal nich' so bremisch.

Pressekontakt:

Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de

Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Weser-Kurier
Weitere Storys: Weser-Kurier
  • 17.10.2013 – 21:01

    Weser-Kurier: Zum Ausbau der Autobahn 7 schreibt der Bremer WESER-KURIER:

    Bremen (ots) - Auch wenn Berufspendler, Urlauber und Spediteure es nicht gern hören: Wer Engpässe im Straßennetz beseitigen will, muss erst einmal alles noch schlimmer machen. Eine breitere Autobahn 7, dazu ein bundesweit beispielloser Lärmschutz für geplagte Anrainer - das gibt es auch in Hamburg nicht ohne Behinderungen und Nervereien für Autofahrer. Das ...

  • 16.10.2013 – 21:50

    Weser-Kurier: Kommentar zu den Sondierungen

    Bremen (ots) - Sigmar Gabriel kann seine Partei nicht unter Wert verkaufen. Er braucht vorzeigbare, möglichst plakative Ergebnisse. Etwa dieser Art: Seht her, liebe Genossen, wir haben den flächendeckenden Mindestlohn durchgesetzt. Bislang hat der Parteichef geschickt agiert. Im Sondierungskrimi hat er die Fraktion und die Parteiebenen frühzeitig mitgenommen. Sollte die SPD-Führung am Ende für Schwarz-Rot plädieren, ...